Die von Beginn an widersinnige und sündhaft teure Gründung des Eigenbetriebes TEB und der schleppende Fortgang in der beabsichtigten Änderung der Rechtsform hin zu einer Gesellschaft des privaten Rechts können einen verantwortungsbewussten Bürger ohne Zweifel nicht kalt lassen.
Mit der Sachkritik rennen die drei Funktionäre bei mir offene Türen ein.
Dennoch kommt Sorge hoch, denn mir stellt sich die Frage nach Stil und Form.
Bei der Interessengemeinschaft „Bensersiel aktiv“ handelt es sich immerhin um einen Mitgesellschafter der künftigen GmbH Touristik Esens – Bensersiel.
Als solche sitzen deren Mitglieder nun einmal mit der Stadt Esens, vertreten durch deren Rat, in einem Boot.
Die Stadt Esens...und somit die Bürger.... müssen , um die geplante Gesellschaft überhaupt erst aus der Taufe heben zu können, trotz aller bekannter finanziellen Probleme 970.000,- Euro aufbringen.
Die „aktiven“ Bensersieler Geschäftsleute steuern gerade einmal 10.000,- Euro bei.
Peanuts... würde Herr Ackermann von der Deutschen Bank bemerkt haben.
Bei Betrachtung allein dieses Sachverhalts und der Erwartung eines respektvollen Umgangs der künftigen Gesellschafter untereinander hätte man von den „Aktiven“ etwas mehr Zurückhaltung erwarten dürfen.
Hinzu kommt , dass alle potentiellen Gesellschafter...also auch „Bensersiel aktiv“.... noch am 07.03. 2016, also vier Tage vor Erscheinen des Zeitungsartikels, zusammen gesessen und alle aktuellen Probleme erörtert und debattiert hatten.
Wenn es allen Ernst damit ist, die Zukunft unseres Touristikwesens miteinander zu gestalten, gehört dazu auch der Wille, offen miteinander umzugehen.
Die „Politik“ hätte also mit Fug und Recht erwarten dürfen, dass die öffentlich benannten Probleme in dieser Runde auf den Tisch gehört hätten.
Stattdessen wählt die Interessengemeinschaft hinter dem Rücken der übrigen Mitgesellschafter unfairerweise den Weg in die Öffentlichkeit .
Das fängt ja gut an, möchte man sagen.... zumal obendrein die in der Presse bemängelte Situation um die Marketingabteilung sehr wohl in der Besprechung am 07.März thematisiert und in der Folge übereinstimmend Maßnahmen zur Verbesserung beschlossen worden waren( siehe auch meinen Beitrag vom 12. März 2016 – Bürgerinformation - unter Menü „Aktuelle Themen“ ).
Negative Schlagzeilen hat es wahrhaftig schon genug um Esens – Bensersiel gegeben....diese Stimmung muss nicht noch zusätzlich befeuert werden.
Noch zwei Anmerkungen
Die Interessengemeinschaft sollte bitte künftig von einer pauschalen Beschimpfung des Rates absehen und stattdessen Ross und Reiter beim Namen nennen.
Verwundern muss zudem, dass „die Politik“ (wieder pauschal ) als Schuldige für die ausgemachte „Lähmung“ herhalten muss.
Nach meiner Kenntnis ist der Vorsitzende der aktiven Interessengemeinschaft , Herr Udo Folkerts, Vorstandsmitglied der Esenser SPD.... und somit Teil dieser beschimpften Politik.
Sollte ihm etwa noch nicht aufgefallen sein, dass eben seine SPD zusammen mit den Grünen die Ratsmehrheit hat und somit seit Jahren den politischen Kurs bestimmt?
Bei genauer Betrachtung könnte man allerdings auch zu der Vermutung gelangen, dass es bei dem reißerischen Pressebericht gar nicht so sehr um die Sache geht, sondern schlicht und ergreifend um einen Werbegag ....wohl platziert in den beginnenden Kommunalwahlkampf.
Schau'n mer mal, ob Herr Folkerts auf der Kandidatenliste der SPD auftauchen wird.