Auch beim letzten Ratsmitglied scheint inzwischen die Einsicht eingekehrt zu sein, dass die Gründung des Eigenbetriebes eine Fehlleistung allererster Güte gewesen ist....auch wenn man das gerne beschämt oder aus anderem Kalkül verschweigen möchte.
Aber die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache...da helfen auch die blumigsten Formulierungskünste der Verantwortlichen nicht mehr.....jeden Tag zahlen die Bürger die Zeche für deren Unvermögen und Uneinsichtigkeit.
Immerhin, die Zeichen stehen auf Neuanfang, und dafür sollte am 19. Mai 2015 der Startschuss fallen.
Erfreulich:
Nicht nur Politiker, sonder in erster Linie Esenser Geschäftsleute und Vermieter, also die täglichen Leistungserbringer im Touristikwesen waren gefragt, Ideen und Visionen für eine bessere Zukunft zu entwickeln und einzubringen.
Eingeladen war ebenfalls Herr Menke von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft „Menke & Kollegen GmbH“ , der bereits im Juli 2013 der Stadt zur Seite stand, als es darum ging, den Wirtschaftsbetrieb des de facto insolventen Kurvereins in eine neue Rechtsform zu überführen.
Sein einleitender Hinweis, dass eine schlichte Veränderung der Rechtsform das aktuelle finanzielle Desaster nicht beheben könne, war durchaus nachvollziehbar.
Vielmehr war ihm daran gelegen, die unterschiedlichen Erfahrungen, Meinungen und Ansätze für zukunftsorientierte Lösungsvorschläge zu erfragen, zu bündeln und diese in einem weiteren Schritt weitestgehend kompatibel in eine künftige Rechtsform einfließen zu lassen.
Bemängelt wurde seitens der Vertreter der eingeladenen Vereine und Verbände immer wieder die Schwerfälligkeit des Eigenbetriebes mit vier Organen , ausgestattet mit unterschiedlichen Kompetenzen. Dabei ist der Verwaltungsausschuss noch nicht einmal in der Betriebssatzung als ein solches aufgeführt, wird aber dennoch regelmäßig in die Entscheidungskette eingebunden.
Diese langatmigen Entscheidungsprozesse lassen verständlicherweise keine angemessenen und z.T . auch notwendigerweise schnelle Reaktionen im Tourismusgeschäft zu.
Dazu kommt, dass nach der Überführung des Kurvereins in den Eigenbetrieb TEB weder Veränderungen in der Struktur noch in den Verfahrensabläufen vorgenommen worden sind.
Während der Verein „ Bensersiel aktiv “ die komplette Zerlegung der jetzigen Struktur in Einzelbetriebe fordert, war es dem Vorsitzenden der AEU, Volker Willms, wichtig, dass in einer künftigen Rechtsform der Einfluss der Öffentlichen Hand drastisch zurück gefahren werden muss.
Das operative Geschäft gehört nach seiner Meinung in die Verantwortung eines mit weitgehenden Vollmachten ausgestatteten Geschäftsführers , auf keinen Fall aber in die Hände von Politikern.
Diese Bewertung kann ich aufgrund der bisherigen Erfahrungen vollinhaltlich unterstützen.
Allerdings darf bei einer solchen Zukunftsoption nicht der Gesichtspunkt vernachlässigt werden, dass die Kommune bereits für ca. 14 Millionen Euro haftet und zur Sicherung dieser Verbindlichkeiten entsprechende Vereinbarungen in einem möglicherweise künftig zu erstellenden Gesellschaftsvertrag einbauen müsste.
Außerdem wäre die Stadt als Gesellschafter in einer potentiellen GmbH verpflichtet, sich einen angemessenen Einfluss zu Durchsetzung öffentlicher Aufgaben und Interessen zu sichern.
Nach übereinstimmender Meinung der zu beteiligenden Vereine und Verbände sollte eine künftige GmbH in einer Rechtsform des privaten Rechts gegründet werden, eine kommunaleigene Gesellschaft ( Tochtergesellschaft) könnte die bekannten Probleme nicht lösen.
Herr Menke hat alle Anregungen und Vorschläge aufgenommen und mit Blick auf die Dringlichkeit zugesagt, bis Anfang Juli erste Lösungsvorschläge zu erarbeiten und vorzustellen.
Da immer wieder an gemeinsames Vorgehen appelliert wurde , wird natürlich von den touristischen Leistungsträgern erwartet, auch zu den folgenden Erörterungen und Diskussionen eingeladen zu werden.
M.E. wäre zu überlegen, ob nicht auch einzelnen Geschäftsleuten oder sonstigen interessierten Personen die Gelegenheit geboten werden sollte, sich an einer möglichen Gesellschaft des Privatrechts (GmbH) mit entsprechenden Einlagen zu beteiligen.
Das könnte... in Erwartung einer attraktiven Rendite... die Motivation für die permanent notwendige Optimierung einer Gesellschaft sowohl in Struktur als auch in der täglichen Geschäftsführung ohne Zweifel steigern.
So viel zum derzeitigen Sachstand in Sachen „Zukunft des TEB“.